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Grundsätzlich lässt sich diese Frage zunächst mit einem klaren „Ja“ beantworten. Nicht selten kommt es vor, dass Patientinnen durch Form und Größe der Brust, sich eine Anpassung der Trichterbrust mit gleichzeitiger Vergrößerung wünschen.
Was ist eine Trichterbrust?
Eine Trichterbrust, auch Pectus excavatum genannt, ist eine angeborene Fehlbildung des Brustkorbes mit medianer oder lateraler Einsenkung des Sternums (Brustbeins), unter der etwa 1-2 % der Bevölkerung in unterschiedlichem Ausmaß leiden.
Wie kann eine Trichterbrust behandelt werden?
Die Behandlungsmöglichkeit richtet sich nach der Ausprägung. Liegt keine Funktionsbeeinträchtigung vor, ist keine große Operation am knöchernen Brustkorb erforderlich. Hier kann mit einer Einlage in Form eines maßgefertigten Implantats die optische Korrektur durchgeführt werden.
Die optische Korrektur mit einem Silikonimplantat
Nach einer eingehenden Beratung wird ein spezielles Messverfahren angewendet, das ein Computertomogramm des gesamten Brustkorbes verwendet. So kann millimetergenau die Anpassung des individuellen Implantates berechnet und designt werden.
In der modernen Plastischen und Ästhetischen Schönheitschirurgie genießen individuell angepasste Silikonimplantate den besten Ruf. Der große Vorteil liegt darin, dass der Brustkorb selbst unberührt bleibt, weil die Silikonimplantate nur die Brustkorbdeformation ausgleichen.
Dieser Silikon-Implantat-basierte chirurgische Eingriff eignet sich allerdings nur für jene, die keine körperlichen Beschwerden haben, die auf die Trichterbrust zurückzuführen sind.
Unter Umständen ist auch eine korrigierende Behandlung mit Eigenfett möglich. Dafür wird das Eigenfett in mehreren minimalinvasiven Eingriffen an dafür geeigneten Stellen entnommen. Im zweiten Schritt wird das Eigenfett zum Ausgleich des Trichterbrust-Defektes lokal eingebracht.
Der Wunsch einer zusätzlichen Brustvergrößerung bei Trichterbrust kann Frauen frühestens sechs Monate nach der Trichterbrustkorrektur erfüllt werden. In dieser Konstellation gilt es als ideal, wenn die Brustimplantate vor dem Brustmuskel eingesetzt werden.
Wie läuft eine solche implantatgebundene Trichterbrustkorrektur ab?
Dieser chirurgische Eingriff für eine Implantat gestützte Behebung der Trichterbrust dauert ca. eine Stunde und wird in Vollnarkose durchgeführt. Über einen langen vertikalen, mittleren Schnitt wird die Implantat-Tasche passend zur Größe des Implantates vor dem Brustbein präpariert. Dann wird im mittleren Bereich die Brustmuskulatur gelöst, um das Implantat unter dem Brustmuskel und unter den Bauchmuskel-Ansätzen einzusetzen, wo es rutschfest verbleibt.
Der postoperative stationäre Aufenthalt nach einer Implantatversorgung beträgt 1-2 Tage. Für drei Monate darf kein Sport betrieben werden und für sechs Wochen ist das Tragen einer speziellen Stütze erforderlich. Die berufliche Ausfallzeit beträgt ca. zwei Wochen.
Psychische Beeinträchtigungen durch eine Trichterbrust
Liegen keine physischen dafür aber psychische Belastungssymptomatiken durch die Deformierung des Brustkorbes vor oder sind diese zu befürchten, zum Beispiel in der Übergangsphase vom Jugendlichen zum Erwachsenen, ist eine Korrektur durchaus anzuraten. Der Eingriff stellt dann eine Möglichkeit dar, die Ursache für die psychischen Probleme zu beheben. Die Korrektur einer Trichterbrust ist dank der maßgefertigten Implantate vom Grundsatz her in jedem Alter möglich. Allerdings sollte die Wachstumsphase abgeschlossen sein.
Korrektur der Trichterbrust aufgrund von knöcherner Deformation des Brustkorbes
Bei der minimal-invasiven Methode zur Trichterbrust-Korrektur wird das Brustbein mit einem C-förmig gebogenen Bügel über einen Zeitraum von 2-3 Jahren angehoben. Bei älteren Patienten ist häufig die Notwendigkeit von zwei Stützimplantaten erforderlich, um das komplette Brustbein anzuheben. Die Entfernung des Bügels erfolgt nach einem längeren Zeitraum in einer zweiten Operation. Perioperativ (vor-, während und nach der OP) ist eine Antibiotika-Prophylaxe erforderlich. Und ab dem Operationstag ist aufgrund der erhöhten Schmerzsymptomatik eine medikamentöse Schmerztherapie erforderlich, die unter Umständen mehrere Wochen beträgt.
Postoperativ ist nach diesem Eingriff jegliche Belastung des Oberkörpers verboten und eine mehrwöchige Rekonvaleszenz (Genesungszeit) unumgänglich. Auch eine längere Arbeitsunfähigkeit lässt sich nicht vermeiden.
Häufig gestellte Fragen
Wieso ist eine Brustvergrößerung bei Trichterbrust häufig erwünscht?
In den meisten Fällen werden ästhetische Gründe angeführt. Die äußerlich sichtbare Absenkung ist für die Betroffenen optisch nicht zu ertragen und wird bis zur Entscheidung für eine Korrektur häufig mit kaschierender Kleidung verdeckt. Doch bereits im Sexualleben oder im Urlaub am Strand tritt die psychische Belastung vermehrt zutage.
Worauf ist bei einer Brustvergrößerung mit einer Trichterbrust besonders zu achten?
Die korrigierende Operation am knöchernen Thorax sollte nur von erfahrenen Thoraxchirurgen mit entsprechender Expertise durchgeführt werden. Die Versorgung mit einem stützenden Implantat gehört in die Hände eines erfahrenen Mediziners für Plastische und Ästhetische Chirurgie.