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Die Haltbarkeit von Brustimplantaten hat sich in den letzten Jahren erhöht. Ist man früher von einer allgemeinen Haltbarkeit von etwa 10 Jahren ausgegangen, halten die Implantate mittlerweile in etwa doppelt so lange. Dies liegt einerseits an besseren Implantaten und optimierten Operationstechniken, andererseits werden in Deutschland nur hochwertige Implantate zugelassen, die auch länger halten.
Nach 15 bis 20 Jahren sollten sich Patienten darauf einstellen, dass die Implantate ausgetauscht werden müssen. Dies gilt allerdings nur, wenn ästhetische oder gesundheitliche Probleme in Verbindung mit den Implantaten auftreten. Wenn die Implantate selbst nach Ablauf der angegebenen Haltbarkeit in einen einwandfreien Zustand sind, können diese auch länger in der Brust verbleiben. Grundsätzlich ist es empfehlenswert, die Implantate nach 15 bis 20 Jahren von einem Arzt überprüfen zu lassen. Dies kann entweder per Abtasten oder mit einem Ultraschall durchgeführt werden. Dabei kann ermittelt werden, ob es notwendig ist, die Brustimplantate austauschen. Auch sollten Brustimplantate, die sich länger als 10 Jahre in der Brust befinden, jährlich überprüft werden. Dies kann beispielsweise bei einem Routinebesuch beim Gynäkologen vorgenommen werden, aber auch in der Praxis der plastischen Chirurgie.
Aus welchen Gründen muss das Implantat ausgetauscht werden?
Grundsätzlich müssen Implantate dann ausgetauscht werden, wenn sie Beschwerden verursachen. Dazu gehören Schwellungen, Schmerzen, Verformungen oder Kapselfibrosen, also Verhärtungen im Brustgewebe, die dann entstehen, wenn der Körper das Implantat abstößt. Auch optische Asymmetrien in den Brüsten aufgrund von Verformungen der Implantate ein Austauschen der Implantate notwendig machen. Darüber hinaus können Wundheilungsstörung ein Austauschen der Implantate notwendig machen. Als Patientin sollte man auf Verhärtungen oder Schwellungen in der Brust achten. Treten diese auf, sollten Sie sich an ihren behandelnden Arzt wenden. Dieser Überprüft anschließend, ob das Brustimplantat ausgetauscht werden muss.
Der häufigste Grund, aus dem die Brustimplantate nach 10 bis 20 Jahren ausgetauscht werden, ist allerdings die Ästhetik des Implantates. Häufig dehnt das Implantat das Brustgewebe aus, wodurch das Implantat lockerer sitzt und verrutschen kann. Der Effekt kann sich beispielsweise durch eine Gewichtsabnahme verstärken. In diesem Fall ist es sinnvoll, das Implantat durch ein etwas Größeres zu ersetzen, das nun besser in der Brust sitzt. Auch wünschen sich viele Patientinnen eine andere Implantatform oder eine andere Größe. Beispielsweise waren vor 30 Jahren große und üppige Brüste im Trend, während sich viele Frauen mittlerweile eher kleinere, natürliche Brüste wünschen. Auch können Implantate durch körperliche Veränderungen nicht mehr zum Körpertyp der Patientin passen. In diesem Fall werden beim Austauschen der Implantate solche neu eingesetzt, die besser auf den veränderten Körpertyp angepasst sind.
Muss ein Austausch des Implantates mit eingeplant werden?
Grundsätzlich eher schon. Zwar schreiben viele Hersteller mittlerweile Garantien für lebenslang haltende Brustimplantate aus, allerdings müssen die meisten Implantate aus gesundheitlichen oder ästhetische Gründen nach 15–20 Jahren gewechselt werden. Da Implantate sich im Körper aber auch nicht abnutzen können und in der Regel auch nicht kaputtgehen besteht die Möglichkeit, dass sich die Patientin ihr Leben lang an dem Implantat erfreuen kann. Dagegen spricht allerdings, dass das Brustgewebe mit zunehmendem Alter erschlafft. Dieser Prozess wird durch das Implantat verstärkt und kann dazu führen, dass das Implantat in der Brust verrutscht und ausgetauscht werden muss. Als Patientin sollte man also bei einer Brustvergrößerung oder Brustrekonstruktion immer die Folgekosten für ein Austauschen des Implantates mit einplanen.